Musik und Computer

Tonstudio

1. Überblick: Einsatz des Computers in der Musik

Der Computer wird in der Musik unter anderem für folgende Aufgaben eingesetzt:

  • zum digitalen Aufnehmen von Musik mit Programmen wie Magix Samplitude, was oft in Rundfunkanstalten verwendet wird
  • zum Speichern von Musik auf der Festplatte in digitaler Form als Ersatz für CDs. Alle mir bekannten Rundfunkanstalten speichern ihre Musikaufnahmen inzwischen in digitaler Form, große Konzerne wie Apple bieten Musik über riesige Onlinedatenbanken an.
  • zum Bearbeiten, Editieren von Musikaufnahmen zum Beispiel mit Audacity (kostenlos), Reaper, Steinberg Wavelab
  • zum Nachbearbeiten  von Musik in der Post-Production, im Mastering mit Programmen wie Samplitude, Nuendo
  • als DAW = Digital Audio Workstation bzw. Sequencer mit Programmen wie Steinberg Cubase, Avid Pro Tools, Ableton Live, Cakewalk Sonar
  • zum Notieren von Musik, zum Beispiel mit Sibelius oder Finale
  • zur Wiedergabe von Musik über den Computer mit Hilfe z.B. eines Musik Streamers
  • zur elektronischen Wiedergabe von Musik mit virtuellen Instrumenten mit Programmen wie Vienna Symphonic Library (=VSL), Native Instruments, Steinberg, Garriton, EastWest
  • zum interaktiven Lernen von Musiktheorie

Ein interessantes Forum zur Diskussion über diese Themen ist unter anderem:
http://www.musiker-board.de/forum/

Da ich schon öfters gefragt wurde nach Lernmaterial zur Förderung des Verständnisses von Musik, möchte ich mich im Folgenden vor allem konzentrieren auf das interaktive Lernen von Musik mit Hilfe des Computers

2. Interaktives Lernen von Musik

ArsNovaEs gibt vor allem im englischsprachigen Bereich im Internet interessante interaktive Seiten zum Erlernen von Musiktheorie. Eine Seite ist zum Beispiel:
http://www.ars-nova.com/et/Start.html

 

 

 

 

 

LehrklängeAuch im Deutschen gibt es interessante Angebote im Web zum Erlernen von Musiktheorie, unter anderem hier:
http://www.lehrklaenge.de/

 

 

 

 

 

3dPiano_01Ein 3d Piano mit Musikbeispielen gibt es hier:
http://www.borjamorales.com/3d-piano-player/

Hinweis: Das Klavier lässt sich mit der Maus drehen.

 

 

 

Sibelius_ScorchZum Lesenlernen von Musikwerken, Partituren wäre es sehr interessant, wenn man „richtige“ Noten mit „richtigen“ Instrumenten so kombinieren könnte, dass man die Musik hört und gleichzeitig die Noten genau mitverfolgen kann. Technisch gesehen besteht also die Herausforderung darin, Noten als wav, flac oder mp3 Datei wiederzugeben und mit der Midi Ausgabe im Notationsprogramm zu synchronisieren.

 

 

 

 

 

 

Hier sozusagen als proof of concept ein Beispiel, was mit Hilfe von Sibelius Scorch erstellt wurde.

Wichtiger Hinweis: Die Qualität der Darstellung lässt sich verbessern, wenn man nach dem Start des Videos beim Videofenster rechts unten auf das Symbol des Zahnrads klickt, um bei Einstellungen –> Qualität die Auflösung auf 720p50 einzustellen. Außerdem kann man beim Videofenster rechts untern auf das Symbol Rechteck klicken, um zum Vollbild zu gelangen.

https://www.youtube.com/watch?v=lDHg7nm6z0E

Quellenangaben zum Sibelius Scorch Beispiel:

ScoreExchangehttp://www.scoreexchange.com/
Beispiel hier:
Composer: Sam Nestico
Title: A Little Blues Please
Year: 1986
Publisher: Fenwood Music
Instrumental Parts: Alto Sax 1, Alto Sax 2, Baritone, Bass, Drums, Guitar, Piano, Tenor Sax 1, Tenor Sax 2, Trombone 1, Trombone 2, Trombone 3, Trombone 4, Trumpet 1, Trumpet 2, Trumpet 3 and Trumpet 4
http://www.scoreexchange.com/scores/19636.html

 

 

 

Probleme mit Midi Dateien

  • Beispiel_01Noten werden zum Teil merkwürdig notiert (siehe Beispiel links)
  • Ohne VST Plugin werden Musikinstrumente nicht klangecht wie im Original wiedergeben.
  • Man kann Noten nicht einfach so mit echten Musik Dateien (wav, flac, mp3) synchronisieren

 

 

 

Lösung

  • Original Noten nehmen, wie sie die Musiker verwenden
  • Originalklang hören

Dazu benötigt man einerseits ein Programm zur Wiedergabe von elektronischen Noten und andererseits die Noten selbst in elektronischer Form. Zum Austausch non Noten in elektronischer Form hat sich das MusicXML Format durchgesetzt. Hier die Beschreibung in der Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/MusicXML

3. Notationsprogramme, die Music XML Dateien einlesen können:

http://www.musicxml.com/de/software/

Unter anderem in alphabetischer Reihenfolge:

Zum Testen der Programme empfehle ich die Verwendung einer virtuellen Maschine:

Mein ganz persönlicher Favorit ist MagicScore wegen der Darstellung der Noten und der Art der Hervorhebung der Noten in den einzelnen Stimmen
http://www.musicaleditor.com/
http://www.magicscore.de/

Außerdem verwende ich Musescore:
https://musescore.org/
https://musescore.org/de

Wer viel Wert legt auf das Aussehen und die grafische Gestaltung von Musik sowie das Mischen von Text und Noten, ist gut bedient mit Lilypond und Frescobaldi:

Lilypond mit Frescobaldi GUI Frontend: Das Programm ist quasi das Äquivalent des Satzprogramms Tex oder Latex für Musik.

4. Noten im Music XML Format

http://www.musicxml.com/de/music-in-musicxml/

5. Wiedergabe von Midi Dateien und Einbindung von virtuellen Instrumenten, so genannte VST Player bzw. VST Plugins

Im Bereich der klassischen Musik hat meiner Meinung nach die Vienna Symphonic Library (VSL) Maßstäbe gesetzt, was die Klangtreue zu echten Musikinstrumenten anbelangt.
„Die Vienna Symphonic Library (engl. für Wiener Symphonische Bibliothek) ist ein in Wien gegründetes Unternehmen mit dem Ziel, orchestrale Musik, ihre Instrumente und Aufführungssäle möglichst originalgetreu für den Einsatz in Personal Computern aufzubereiten. Dazu sampeln Tontechniker einzelne Instrumente und Instrumentengruppe (auch einzelne Singstimmen und Chöre) und bereiteten sie PC-gerecht auf.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Vienna_Symphonic_Library

Anhand der mp3 Hörbeispiel können Sie selbst beurteilen, wie realistisch mit Computerhilfe erzeugte virtuelle Klänge echte Musikinstrumente nachahmen können.

  1. Bernstein, Leonard: Symphonic Dances - Prologue 2:06
  2. Copland, Aaron: Fanfare for the Common Man 3:29
  3. Ellington, Duke: In A Sentimental Mood Christof Unterberger 6:18
  4. Gershwin, George: Summertime 2:41
  5. Goodwin, Ron: Miss Marple 2:05
  6. Grieg, Edvard: Holbergsuite - Prelude Beat_Kaufmann_VSL_VI_06 2:35
  7. Mancini, Henry: Pink-Panther 2:39
  8. Rodrigo, Joaquin: Concerto de Aranjuez 0:44
  9. Sarasate, Pable de: Zapateado VSL - Jay Bacal 3:14
  10. Stravinsky, Igor: Rite of Spring - Dances of the Young Girls 3:14
  11. van Halen, Edward: Eruption 1:45
  12. Williams, John: StarWars - Imperial-March 3:06
  13. Williams, John: Star Wars - Main Theme Jay Bacal 5:31

Quelle für Beispiele: https://vsl.co.at/de/Music

Um Klangbibliotheken – englisch Sound Libraries – einbinden zu können, braucht man so genannte VST Player bzw. VST Plugin für DAWs (Digital Audio Workstations) oder Sequencer:
Kostenlose VST Player sind:

Kostenpflichtige Player, DAWs (= Digital Audio Workstations) mit VST Plugin sind:

6. Empfehlenswerte Bücher zur Musiktheorie

Buch_MusiktheorieDas große Buch der Musiktheorie Spiralbindung – 9. November 2012
von Herbert Kraus (Autor)
€ 24,95
Spiralbindung: 160 Seiten
Verlag: Voggenreiter Verlag; Auflage: 1. (9. November 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3802409361
ISBN-13: 978-3802409363
http://www.amazon.de/gro%C3%9Fe-Buch-Musiktheorie-Herbert-Kraus/dp/3802409361

 

 

 

Harmonielehrespeziell für Gitarristen:
Einstieg in die Musiktheorie (nicht nur) für Gitarristen. Broschiert – 17. August 2012
von Wolfgang Meffert
Broschiert: 168 Seiten
Verlag: Acoustic Music Books; Auflage: 1 (17. August 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3869470968
ISBN-13: 978-3869470962
Größe und/oder Gewicht: 20 x 1,5 x 24,5 cm
24,90 €
http://www.amazon.de/Harmonielehre-endlich-verstehen-Musiktheorie-Gitarristen/dp/3869470968