Rainer Stelle: Gitarristenlexikon international

– Kurzbiografien von Gitarristen, Gitarrenbauern, Gitarrenforschern und Gitarrenkomponisten –

GitarristenLexikon 1.0 vom 20.08.2024

Biografie des Autors

Rainer Stelle wurde 1953 in Berlin-Wedding geboren. Er studierte Geografie und Mathematik an der FU Berlin, danach Studium mit Abschluss Diplom-Verwaltungswirt und anschließende berufliche Tätigkeit in der Bauaufsicht des Bezirksamts Steglitz-Zehlendorf. Parallel studierte er 1964-1978 klassische Gitarre, Theorie und Harmonielehre bei Bruno Henze an der Musikschule Wedding. Ab 1965 spielte er im Gitarrenchor der Gitarrenklasse Bruno Henze, aus dem nach Henzes Tod das Gitarrenensemble „Bruno Henze“ wurde, das seit 2015 von Rainer Stelle geleitet wird. In all den Jahren war er bei den regelmäßigen Konzerten des Ensembles und in verschiedenen kammermusikalischen Besetzungen aktiv. Des weiteren veröffentlichte er über 70 musikwissenschaftliche Artikel in Fachzeitschriften (u.a. Gitarre & Laute, Gitarre aktuell, Neue Musikzeitung, Zupfmusikmagazin, Concertino, Auftakt!, Soundboard) und in Fachbüchern (u.a. „Die klassische Gitarre im 20. Jahrhundert“). Er ist seit 1983 verantwortlich für die Überarbeitung des Lehrwerks „Das Gitarrespiel“ von Bruno Henze beim Friedrich Hofmeister Musikverlag, Leipzig, und er veröffentlichte 30 Notenausgaben mit Werken von Bruno Henze, Theodor Hlouschek, Richard Göhle sowie die zwei Bearbeitungen von Christa Golf (Carl Philipp Emanuel Bach: „Geistliche und weltliche Lieder“ und Christoph Willibald Gluck: „O del mio dolce ardor“ – beide für Singstimme und Gitarre) beim Joachim-Trekel-Musikverlag, Hamburg.

Die Entstehung des Gitarristenlexikons

Seit meinen ersten Konzertbesuchen ärgerte ich mich darüber, dass auf den Programmen oft Fehler bei den Lebensdaten der Komponisten zu finden waren. Und bei den Noten habe ich es auch bemerkt. Später sind mir dann die verschiedenen Gitarrenlexika in die Hände gefallen. Da setzte sich dieses Manko fort. Die Fehler beschränken sich da nicht nur auf die Lebensdaten, versteht sich! Nur die alten Lexika von Philip J. Bone und Josef Zuth sind nahezu fehlerfrei. Besonders viele Fehler habe ich leider bei Józef Powroźniak gefunden, das mag auch der Übersetzung aus dem Polnischen geschuldet sein. Deshalb habe ich mich damals aufgerafft, ihm viele Seiten an Korrekturen und Ergänzungen zu übersenden, die dann in die 3. Auflage (1986) übernommen wurden. Dasselbe habe ich auch zum „Handbuch der Gitarre und Laute“ von Konrad Ragossnig unternommen, wo meine Vorschläge in der 3. Auflage (2003) berücksichtigt wurden. Als es dann nach dem Tod von Powroźniak nicht mehr weiterging, habe ich mich entschlossen, selbst biografisches Material zu sammeln und ab 1994 in meinem PC als Datenbank mit dem Programm „Works for Windows“ abzuspeichern. Dieter Steffen hat mir dann 2024 sehr geholfen, indem er diese alte Datei in eine Excel-Tabelle konvertierte, daraus eine pdf-Datei formte und das Ganze auf seiner Website veröffentlichte. Herzlichen Dank dafür!
Außer den genannten Nachschlagewerken habe ich u.a. die umfangreichen Lexika von Domingo Prat, Maurice J. Summerfield und Francisco Herrera ausgewertet. Und soweit es möglich war, alles mit den Quellen (u.a. Fachzeitschriften – von „Der Gitarrefreund“, „Die Gitarre“, „Guitar Review“, bis hin zu „Zupfmusikmagazin/Concertino“ „Classical Guitar“, „Gitarre & Laute“, „Soundboard“, „Gitarre aktuell“ usw.) abgeglichen. Außerdem habe ich unzählige neue Quellen aufgetan – Grove, MGG und vor allem das Internet. Auch habe ich die Aufzeichnungen ausgewertet, die Bruno Henze von diversen Gitarrenpersönlichkeiten gemacht hat. Last not least habe ich viele Gitarristen (oder deren Nachkommen, Schüler usw.) angeschrieben (meist per E-Mail) oder angerufen. Kurzum: Ich habe versucht, alle bekannten Biografien zu aktualisieren und viele neue Biografien aus dem 16. bis 21. Jahrhundert – soweit sie mir relevant erschienen – hinzuzufügen. Aufgrund der umfangreichen Forschungen der Wissenschaftler insbesondere in den vergangenen 40 Jahren waren die Biografien vieler Gitarristen umzuschreiben, auch von wichtigen Protagonisten wie Matteo Carcassi und Francesco Molino (Geburtsjahre mussten korrigiert werden). So habe ich über 2800 Biografien verfasst (Stand: August 2024). Im Internet findet man übrigens einen Wikipedia-Artikel „Liste von Gitarristen“, zu dem ich an die 200 Daten (vor allem in der Abteilung Klassik) beigetragen habe. Ebenso habe ich viel ergänzt in den Wikipedia-Artikeln „Gitarrenbauer“ und „Laute“ sowie etlichen Artikeln über Gitarristen.
Peter Maier von „Gitarre aktuell“ hat ja in seinem Buch „Gitarre special“ (1990) mal eine Liste von Gitarristen, Komponisten usw. zusammengestellt – mit Lebensdaten und Nationalität. Die Abkürzungen, die er dort verwendet, habe ich teilweise in mein Gitarristenlexikon übernommen und auch seine Idee, dass jeder, der eine Gitarrenschule herausgegeben hat und jeder, der einen Tonträger veröffentlicht hat, in einem derartigen Fachlexikon enthalten sein sollte. Für die Abkürzung der Quellen habe ich mich an Powroźniak orientiert.
Ein abgekürzter Vorname eines Gitarristen im Text bedeutet, dass dieser Gitarrist einen eigenen Artikel hat! Bei den Abkürzungen der Nationalitäten ist ein kurzer Bindestrich (Viertelgeviertstrich) angehängt, damit man sie mit der Suchfunktion effektiv finden kann. Kammermusikalische Vereinigungen (vom Gitarrenduo bis zum Gitarrenensemble) haben keinen separaten Eintrag, sondern sind bei den einzelnen Mitgliedern der entsprechenden Gruppe zu finden.
Wichtig waren mir für mein Gitarristenlexikon vor allem die klassischen Gitarristen sowie die Gitarrenforscher und Gitarrenbauer – soweit es die Konzertgitarre betrifft. Von anderen Personengruppen (z.B. Komponisten, Jazzgitarristen) sind lediglich die wichtigsten Vertreter berücksichtigt. Ich habe angestrebt, mehr weibliche Gitarristen aufzunehmen, über die sich viele ältere Lexika ausschweigen – auch weil früher weniger Quellen öffentlich zugänglich waren. Besonderen Wert habe ich auf die Lehrer-Schüler-Beziehung gelegt.

Aufruf an alle Gitarristen

Bitte schreiben Sie mir unter rainer.stelle@gmail.com , wenn Sie Fehler entdecken oder Ergänzungen machen können oder wenn Ihnen Personen fehlen. Meine Devise für das Gitarristenlexikon war und ist immer: „kurz und präzise“. Jede Person soll gleich viel Raum erhalten (das waren zwölf Zeilen in meiner alten Datei). Es wäre sehr schön, wenn ich mit Ihrer Hilfe noch viele Daten (vor allem Geburts- und Sterbedaten u.ä.) vervollständigen könnte.
Ich werde mich bemühen, das Lexikon ständig zu aktualisieren und zu ergänzen. Die aktualisierte Fassung wird dann im Abstand von 3-6 Monaten auf dieser Website veröffentlicht.

Kontakt: rainer.stelle@gmail.com